Rente

Rente und Fachkräftemangel

Späte Rente ist keine Lösung für den Fachkräftemangel!

Mit seiner Äußerung über das Renteneintrittsalter im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel hat Bundeskanzler Scholz eine Diskussion entfacht. Diese hat die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, im neuen Jahr aufgegriffen. Der CGM-Bundesvorsitzende Reiner Jahns hält die Verbindung von Fachkräftemangel und Rente jedoch für verfehlt und vom eigentlichen Sinn der Rente entfernt.

Der CGM-Bundesvorsitzende Reiner Jahns hält die Überlegungen des Bundeskanzlers durch ein höheres Renteneintrittsalter den Fachkräftemangel zu bekämpfen für nicht zielführend. „Die Bekämpfung des Fachkräftemangel wird nicht über das Aufschieben des Renteneintritts gelingen.“, so der CGM-Bundesvorsitzende. „Ja, das staatliche Rentensystem brauch in Deutschland unbedingt einer Reform. Aber diese Reform muss zunächst das Wohl der Rentner und die Bezahlbarkeit der Rente im Blick haben. Der Fachkräftemangel ist auf andere Arten, wie zum Beispiel durch ein gelungenes Einwanderungsgesetz, zu lösen. Eine Anhebung des Renteneintritts kann hier höchstens verzögernd wirken, aber nicht das eigentliche Problem beseitigen.“

»Eine Anhebung des Renteneintritts kann hier höchstens verzögernd wirken, aber nicht das eigentliche Problem beseitigen.«

Auch den Überlegungen wie die des Koalitionspartners FDP oder der Vorsitzenden der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer steht der CGM-Bundesvorsitzende kritisch gegenüber. „Die Anhebung des Renteneintrittsalters oder die Einführung eines flexiblen Renteneintritts nach skandinavischem Modell, wie es FDP nun will, bedeuten in der Praxis für die Leute doch immer nur hohe Rentenkürzungen. Aber diese können sich gerade Personen mit kleinen und mittleren Renten kaum leisten. Es darf keine Frage des Geldbeutels sein, ob man sich einen früheren Renteneintritt leisten kann. Wenn jemand schlicht aus finanziellen Gründen genötigt ist, später in Rente zu gehen, ist das keine Selbstbestimmung.“

Zu den Plänen der Vorsitzenden der Wirtschaftsweisen den Renteneintritt an die Lebenserwartung zu koppeln, hält der Bundesvorsitzende wenig. „Ja klar, die Menschen leben in Deutschland gerade immer länger und das ist toll. Aber mit einer höheren Lebenserwartung geht nicht immer auch gleich eine längere körperliche Leistungsfähigkeit einher. Gerade in körperlich anstrengenden Berufen ist solch eine Koppelung realitätsfern. Außerdem ist die individuelle Lebenserwartung in Deutschland immer noch viel zu stark vom sozialen Status abhängig. Eine Koppelung von Renteneintrittsalter und Lebenserwartung wäre unsozial.“

Eine Rentenreform kann nach Ansicht des CGM-Bundesvorsitzenden nicht das Problem des Fachkräftemangels lösen. „Die Rente muss finanzierbar sein und die Empfänger versorgen. Sie darf nicht als Instrument missbraucht werden, um Leute an Beschäftigungsverhältnisse zu binden, die sie aus Alters- und Gesundheitsgründen eigentlich längst beenden müssten.“

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