Das muss passen!
• Vorteile Eine 4-Tage-Woche bietet viele Vorteile. Hervorzuheben sind positive Auswirkungen für die Gesundheit und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.
• Risiken Die 4-Tage-Woche darf nicht zu einem Einkommensverlust oder weiterer Arbeitsverdichtung führen.
• Befürwortung Die CGM befürwortet die Einführung der 4-Tage-Woche. Jedoch muss die Einführung durch die Sozialpartner ausgehandelt werden und die Umsetzung flexibel sein.
Die 4-Tage-Woche bietet viele Vorteile. Jedoch darf sie nicht zu Produktivitätsverlust und höherem Arbeitsdruck führen. Die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) hält ihre Einführung für sinnvoll. Sie mahnt jedoch zugleich zum Augenmaß.
Eine vier Tage Arbeitswoche bei vollem Lohnausgleich (4-Tage-Woche), bei der Arbeitnehmer anstatt fünf Tage nur vier Tage in der Woche arbeiten, hat viele Vorteile. Die Einführung einer solchen Arbeitswoche ist ein kontroverses Thema. Überlegungen aus der Politik zu einer generellen gesetzlichen Regelung sind dabei nicht hilfreich.
Erwiesene Vorteile nicht nur für die Belegschaft
Eine Verkürzung der Arbeitswoche auf vier Tage pro Woche bietet viele Vorteile. Zuallererst ermöglicht es Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, ihre Arbeitsbelastung besser zu bewältigen. Sie wirkt sich gerade angesichts der verdichteten Arbeitswelt eindeutig positiv auf die Work-Life-Balance aus. Eine reduzierte Arbeitswoche trägt dazu bei, Stress abzubauen, die geistige Gesundheit zu verbessern und die allgemeine Arbeitszufriedenheit zu fördern. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels kann man so die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung verbessern.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Arbeitnehmerinnen produktiver sind. Denn längere Arbeitszeiten führen unteranderem zu mehr Stress und Müdigkeit. Dies wiederum wirkt sich schnell negativ auf die Produktivität im Unternehmen aus. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können sich ohne diese unnötige Belastung besser auf ihre Aufgaben konzentrieren.
Es kann als wissenschaftlich gesichert gelten, lange Arbeitszeiten gehen mit schlechterer Gesundheit einher. Daher sind die erwartbaren positiven Auswirkungen auf die gesamtbetriebliche Gesundheit, vor allem im Hinblick auf die Reduzierung von Stress und Burnout, auf jeden Fall positiv für Produktivität.
Schließlich kann die 4-Tage-Woche auch dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Denn wie man in der Corona-Pandemie gesehen hat, eine kürzere Arbeitszeit bedeutet erheblich weniger Pendelverkehr und weniger Energieverbrauch. Dies trägt dazu bei, die Umwelt zu schonen und den Klimawandel zu bekämpfen.
Risiken einer 4-Tage-Woche
Jedoch darf ein Wechsel zu einer 4-Tage-Woche für die Belegschaft nicht zu einem höheren Arbeitsdruck führen. Genau die gleiche Arbeit in nur kürzerer Zeit zu erbringen, ist schwer. Das Arbeitspensum muss in der Arbeitszeit zu bewältigen sein. Sonst gehen die genannten Vorteile verloren. So wäre die 4-Tage-Woche eher kontraproduktiv.
Befürwortung der Einführung einer 4-Tage-Woche
Trotz dieser Risiken macht eine Einführung der 4-Tage-Woche speziell in Branchen mit hoher Arbeitslast Sinn. Außerdem wurden Arbeitszeitverkürzungen auf vier Tage pro Woche bereits in einigen Branchen und Betrieben erfolgreich umgesetzt. Zudem zeigen Studien, dass eine kürzere Arbeitswoche tatsächlich die Produktivität steigert, den Krankenstand verringert und die Arbeitsmoral verbessert.
Insgesamt begrüßt die CGM daher die Einführung der 4-Tage-Woche ausdrücklich als sinnvolle Maßnahme zur Verbesserung der Arbeitsverhältnisse.
Dies gilt insbesondere in Branchen, in denen eine höhere Arbeitsbelastung herrscht. Allerdings sollte ihre Einführung mit Augenmaß und für jeden Betrieb einzeln durch die Sozialpartner ausgehandelt werden. Eine generelle gesetzliche Regelung ist abzulehnen.
Auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel ist eine Einführung der 4-Tage-Woche keine Patentlösung. Sie vermag möglicherweise eine Zeit lang den Mangel an Arbeitskräften zu kaschieren und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern, das eigentliche Problem wird sie aber langfristig nicht lösen können.