Mindestens 300 Euro!
Die Große Tarifkommission der Christlichen Gewerkschaft Metall empfiehlt für die Forderungen zur anstehenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie eine deutliche Entgelterhöhung von 6-8 %, mindestens aber 300 Euro.
Im 125. Jahr des Bestehens der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) empfiehlt die Große Tarifkommission der Gewerkschaft ihren Landestarifkommissionen eine Erhöhung der Entgelte um 6-8 %, mindestens aber 300 Euro, zu fordern. Ergänzend sprach sich die Kommission für eine Zunahme von verbindlichen und zukunftsfesten Beschäftigungssicherungs-Tarifverträgen, die Ausweitung der Regelungen zur Altersteilzeit sowie eine stärkere Arbeitszeitflexibilisierung aus. Außerdem fordert Deutschlands zweitgrößte Gewerkschaft in der M+E-Industrie, den Tarifvertrag zum tariflichen Zusatzgeld (T-ZUG) zu erweitern und auf alle Beschäftigten auszuweiten. Ferner muss ein etwaiger Bonus für Gewerkschaftsmitglieder für die Mitglieder aller im Betrieb vertretenen Tarifpartner Anwendung finden.
Damit eine spürbare Entgelterhöhung auch im Geldbeutel der Beschäftigten ankommt, muss diese natürlich auf ein Jahr gerechnet werden. Hierzu führte der CGM-Bundesvorsitzende Sebastian Scheder auf der Sitzung der Großen Tarifkommission aus: „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben seit mindestens zwei Jahren real deutlich weniger Kaufkraft. Sie haben reale Lohneinbußen, da die Inflation ihr Einkommen deutlich mindert. Speziell Lebensmittel und Energie werden fortwährend teurer, während die Entgelte nicht im annähernd gleichen Ausmaß steigen.“
»Speziell Lebensmittel und Energie werden fortwährend teurer, während die Entgelte nicht im annähernd gleichen Ausmaß steigen.«
Weiter spricht sich die Gewerkschaft gegen Einmalzahlungen aus, da diese keinen nachhaltigen Effekt entfalten. Dieser nachhaltige Effekt stellt sich jedoch bei einer Erhöhung der Entgelte um mindestens 300 Euro ein. Auf diese Weise wird außerdem die Spreizung zwischen den Entgeltgruppen geringer.
Nach Ansicht der Großen Tarifkommission der CGM ist es zudem wichtig, dass die Azubi-Vergütungen in einem vergleichbaren Umfang wie die Entgelte steigen. Auch soll ein höherer Sockelbetrag als bislang ab Beginn der Ausbildung in die Altersvorsorge fließen. Nur so werden sich auch weiterhin junge Menschen für einen der vielseitigen Jobs in der Industrie gewinnen lassen.
Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft, die weitere Flexibilisierung von Arbeitszeitregelungen sowie einen erleichterten Zugang zur Altersteilzeit. Zudem spricht sie sich dafür aus, die tarifvertraglich vereinbarten altersvorsorgewirksamen Leistungen deutlich anzuheben. Zusätzlich sei der T-ZUG für alle Beschäftigtengruppen zu öffnen und dem Umfang nach auszubauen werden. Dem Bedarf nach lebenslangem Lernen sollen die Arbeitgeber aus Sicht der CGM durch die Einführung einer Qualifizierungszeit – vergleichbar dem Altersteilzeitmodell – nachkommen.
Den Forderungen der CGM für die diesjährige Tarifrunde ging die Auswertung ihrer zwischen Mai und Juli 2024 durchgeführten Umfrage voraus, an der sich zahlreiche Mitglieder der CGM, aber auch Nichtmitglieder, beteiligten. Auf Basis der Auswertung der Umfrage, sowie der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Deutschland, verabschiedete die Große Tarifkommission der CGM am 17. September 2024 in Neustadt an der Aisch ihre Forderungsempfehlung an die Landestarifkommissionen für die im September beginnende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie.
Über die Große Tarifkommission der CGM:
Die Große Tarifkommission der CGM trifft sich traditionell vor jeder Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie, um die Forderungsempfehlung für die Landestarifkommissionen der CGM zu beschließen. Die Große Tarifkommission der CGM, besteht aus den Mitgliedern des Hauptvorstands, den Vorsitzenden der Landesverbände und den Geschäftsführern der CGM. Sie hat die Aufgabe die Tarifarbeit der CGM auf Bundesebene zu organisieren und zu koordinieren.