Mitbestimmung

Auswertung Onlineumfrage zur Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie 2022

Eure Meinung zählt!

Im Vorfeld der Großen Tarifkommission zur Aufstellung der Forderungen für die kommende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie hat die Christliche Gewerkschaft Metall eine Onlinebefragung unter ihren Mitgliedern durchgeführt. Die Antworten der Umfrage bildeten die Basis für die Forderungen der CGM in der anstehenden Tarifrunde.

Die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie 2022 stehen an und die CGM ist auch wieder dabei. Zum ersten Mal hat die CGM dabei das Mittel einer kurzen Onlineumfrage verwendet, um ganz direkt die Interessen und Erwartungen der Basis für die kommende Tarifrunde zu erfahren.

Die Umfrage fand vom 1. Juli bis zum 6. Juli 2022 statt und richtete sich an alle in der Metall- und Elektroindustrie beschäftigten Mitglieder der CGM. Inhaltlich bestand sie aus drei kurzen Fragen und der Möglichkeit eine Freitext-Antwort direkt an die Große Tarifkommission zu richten.

Die Beteiligung war stark und die Umfrage stieß auf beträchtlichen Zuspruch unter den in Metall- und Elektroindustrie beschäftigten Mitgliedern. Die Große Tarifkommission verfolgte das Ergebnis sehr interessiert. Besonders toll und inspirierend waren für die Kommissionsteilnehmer*innen die vielen konstruktiven Freitext-Antworten. In diesen schilderten viele der Teilnehmenden auf kompetente Weise ihre ganz persönliche Perspektive.

Das so mit Hilfe der Mitglieder an der Basis erstellte Stimmungsbild wurde zum Kern der Tarifforderungen der CGM für die kommende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie.

Einschätzung der Auftragslage

Trotz Corona-Pandemie und Ukrainekrieg beurteilt eine sehr große Mehrheit der Teilnehmenden die Auftragslage in ihren Betrieben gut bis sehr gut.

 

Wichtigster Themenbereich

Als wichtigstes Ziel der kommenden Tarifrunde sieht eine überwältigende Mehrheit der Teilnehmenden eine Entgelterhöhung an. Es macht sich jedoch auch eine relativ große Gruppe von Teilnehmenden Sorgen um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes und sieht dessen Absicherung als vorrangiges Ziel an.

 

Höhe der Entgelterhöhung

Weit über 50 % der Teilnehmenden sahen die Forderung nach einer deutlichen Anhebung der Grundentgelte um 6 bis 8 % als gerechtfertigt an.

 

Freitext-Antworten

Hier eine kleine Auswahl der Freitext-Antworten:

»Dieses Mal muss nur Geld ins Portemonnaie kommen, ohne Einmalzahlungen oder Freizeitausgleich.«

»Die Sicherung des Jobs ist auch wichtig aber die Lohnerhöhung ist viel zu kurz geraten in den letzten Jahren.«

»Die Inflationsrate der letzten zwei Jahre zusammengefasst muss minimaler Anspruch für die Lohnerhöhung sein.«

»Inflationsausgleich. Teuerung in allem und trotz Coronakrise haben viele Unternehmen einen Riesenprofit gemacht, der aber bei dem Arbeitnehmer nicht angekommen ist.«

»Wenn wir schon ein „Team“ sind, dann sollten Einsparungen in allen Führungsebenen ankommen. Die Belegschaft ist es mittlerweile so leid, dass ab gewissen Führungsebenen kein Lohnverzicht festzustellen ist.«

»Es darf einfach nicht bei den Arbeitnehmern gespart werden, die Ahnung haben und das Geld bringen, in dem sie im Dreischichtbetrieb bis zu 18 Schichten die Woche leisten.«

»Drei Jahre ohne reale Lohnerhöhung geht gar nicht – Handwerk und Metallindustrie haben volle Auftragsbücher. Nur Lohnerhöhung stärkt die Kaufkraft und mindert die Inflation.«

»Die Inflationsrate (Benzin, Lebensmittel) sollte irgendwie aufgefangen werden. Es geht nicht darum, den Kragen bzgl. Mehr Entgelt nicht voll zu bekommen, sondern eben die Inflation etwas mit abzudecken. Ebenso arbeitet man viel im Homeoffice und hat dadurch mehr Stromkosten etc. Dies sollte zumindest aufgefangen werden, daher mein Wunsch auf 7-8 Prozent.«

Deutlich wurde in den Freitext-Antworten vor allem, dass das Thema Inflation die Leute sehr bewegt und viele eine Einmalzahlung ablehnen.

Die Große Tarifkommission bedankt sich für die vielen Rückmeldungen und die große Beteiligung an der Mitgliederumfrage. Das ist ein starkes Zeichen der Unterstützung für die CGM!

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