Bild_Rente_Lebenserwartung

Feiertagsabbau 2025

Erholung muss sein!

Ein zusätzlicher Arbeitstag steigert nicht automatisch die Wirtschaftsleistung. Die CGM sieht bei einem Feiertagsabbau negative Folgen für die Arbeitswelt.

Der Bundesvorsitzende der Christliche Gewerkschaft Metall (CGM), Sebastian Scheder, lehnt die aktuellen Forderungen nach Abschaffung eines Feiertags zur Förderung der Wirtschaftsleistung entschieden ab. Denn diesen komme eine essenzielle Rolle für die Erholung der Arbeitnehmenden zu. Somit steigern sie langfristig eher die Produktivität.

Feiertage keine unproduktiven Tage

„Grundsätzlich sind Feiertage keine unproduktiven Tage.“, betont Sebastian Scheder. „An diesen Tagen findet zwar keine bezahlte Arbeit statt, aber dafür Leistungen in Ehrenamt und Care-Arbeit.“ Wer diesen Zusammenhang außer Acht lässt, hat nach Ansicht des Gewerkschaftsvorsitzenden eine verkürzte Betrachtung der gesamtgesellschaftlichen Produktivität.

Darüber hinaus kritisiert Scheder, eine Verlängerung der Arbeitszeit führe nicht automatisch zur Steigerung der Wirtschaftsleistung. „Ich habe diese Fehlbetrachtung immer schon kritisiert. Weniger Feiertage bedeuten nicht automatisch eine höhere Wirtschaftsleistung. Man kann es sich nicht so einfach machen. Ansonsten müsste das Armenhaus der Nation in Augsburg zu finden sein. Denn dort gibt es durch das Friedensfest die meisten Feiertage in Deutschland. Und Berlin, das mit die wenigsten Feiertagen hat, müsste nach dieser Logik ein prosperierendes Wirtschaftszentrum sein.“

Historisch hoher Krankenstand

Außerdem herrscht aktuell in Deutschland ein historisch hoher Krankenstand. Auch haben laut offiziellen Statistiken der Krankenkassen durch die zunehmende Arbeitsverdichtung in den vergangenen Jahren die physischen und psychischen Belastungen der Beschäftigten deutlich zugenommen. Angesichts dieser Entwicklungen kann man nach Meinung von Sebastian Scheder froh um jeden etablierten Erholungstag sein.

Studien zeigten ebenfalls, dass überlastete Beschäftigte häufiger krank werden und weniger effizient arbeiten. Regeneration und soziale Teilhabe seien für eine gesunde Arbeitswelt unerlässlich, mahnt Scheder an.

Kontraproduktive Maßnahme

Zudem sind nach Ansicht des Gewerkschaftsvorsitzenden durch einen Feiertagsabbau schwache und vulnerable Beschäftigungsgruppen besonders hart betroffen. Denn ein Abbau der gesetzlich zugesicherten Erholungstage trifft besonders die nicht tariflich und somit oftmals prekär Beschäftigten.

Aufgabe der kommenden Bundesregierung sollte es laut Scheder daher vielmehr sein, durch eine attraktive Standortpolitik mit niedrigeren Steuern für Beschäftigte und Unternehmen, Bürokratieabbau und sicherer, sowie günstiger Energieversorgung dafür zu sorgen, dass sich die aktuelle Arbeitsverdichtung in der Arbeitswelt wieder entspannt. Diese Schritte würden, im Gegensatz zur Streichung eines Feiertags, die Beschäftigten entlasten und die volkswirtschaftliche Entwicklung ankurbeln.

Insgesamt sieht der CGM-Bundesvorsitzende in der vorgeschlagenen Maßnahme eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und einen Angriff auf bestehende soziale Errungenschaften. Die nächste Bundesregierung hat vielmehr dafür Sorge zu tragen, dass die wirtschaftliche Entwicklung nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird.

Comments are closed.