Führung der Opel-Mutter PSA setzt zusammen mit dem oberen Opel- Management die Mitarbeiter massiv unter Druck
Die CGM kritisiert entschieden, welch bedrohliches innerbetriebliches Klima im Augenblick in Rüsselsheim aufgebaut und welche ruppige Unternehmenskultur dadurch bei Opel Einzug hält. Die Unternehmensführung der PSA und das leitende Opel- Management sind inzwischen dazu übergegangen, die Belegschaft in Rüsselsheim massiv unter Druck zu setzen. Ziel dieser Strategie ist es, bis zum Jahresende über Alterszeitmodelle (Senior-Leave) und andere Abfindungsprogramme rund 2100 Arbeitsplätze abbauen zu können. Bislang haben sich allerdings erst rund 500 Mitarbeiter zu einem Ausscheiden über solche Modelle entschlossen. Die Führungsetage bei Opel will nun die Situation bis Ende November eingehend bewerten. Aber bereits jetzt schon wird laut über betriebsbedingte Kündigungen nachgedacht, was bei den betroffenen Mitarbeitern einen entsprechenden hohen psychologischen Druck aufbauen soll.
Zurzeit werden zu diesem Ziel fast täglich Werbeveranstaltungen über die Abfindungsmodelle durchgeführt. Auch ist den Mitarbeitern inzwischen ein Schreiben zugestellt worden, indem für die Aufhebungsverträge geworben wird. Die CGM fragt an dieser Stelle ganz offen: Soll die Rüsselsheimer Belegschaft für Fehler des Managements bezahlen, die durch die Fusion der Muttergesellschaft PSA mit Fiat Chrysler entstanden sind? Dabei besteht zwischen der Unternehmensführung und dem Gesamtbetriebsrat eine Vereinbarung, dass bis Juli 2023 keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden dürfen. Für die Zustimmung des Betriebsrates zum Abbau der 2100 Arbeitsplätze im Januar diesen Jahres war diese Frist sogar bis 2025 verlängert worden.
Die CGM stellt klar: Opel lässt sich zurzeit einen gewichtigen Teil der Lohnkosten durch das Kurzarbeitergeld, also am Ende durch Steuermittel finanzieren und konnte dabei
im laufenden Jahr einen operativen Gewinn von ca. 110 Millionen Euro eingefahren! Dieses positive Ergebnis aber ist erst durch die großartige Leistung aller Opel-Mitarbeiter möglich!
Denn erst dadurch kam für unseren Mutterkonzern PSA überhaupt eine Fusion mit Fiat Chrysler in Frage. Deshalb kann man jetzt die Mitarbeiter von Opel nicht auch noch abstrafen wollen!
Auf der Ebene der Produktion wird die Auslastung des Stammwerkes in Rüsselsheim zukünftig im Zwei-Schicht-Betrieb durch die Produktion des Mittelklassemodells Astra als Limousine ab 2021 und als Kombi ab 2022 gesichert sein. Daneben läuft dort bereits das Top-Modell Insignia vom Band.
In dieser Situation erklärt nun der Sprecher der Unternehmensführung: „Wenn wir dieses Ziel nicht durch freiwillige Maßnahmen erreichen sollten, werden wir eine Überprüfung des
Zukunftstarifvertrages vornehmen, insbesondere der Verpflichtung zur Beschäftigungssicherung“. Auch für die Unternehmensführung bei PSA und Opel gilt offenbar:
Die Gewinne werden privatisiert und dann über Dividenden und Boni an Aktionäre und Manager ausgeschüttet, aber Lasten und Kosten werden allzu gerne der Solidargemeinschaft aufgebürdet! Hier gilt es jetzt seitens der deutschen Politik in Bund und Ländern ein klares Signal an den Mutterkonzern PSA zu senden: Meine Damen und Herren, so geht das nicht!
Die CGM kritisiert entschieden, dass dem Autobauer-Management, nicht allein bei Opel, zur Lösung der Management-gemachten Probleme offensichtlich nichts Besseres einfällt,
als einen massiven Sozial- und Stellenabbau zu propagieren. Die CGM stellt klar, dass es gerade das PSA-Opel-Management war, das in den vergangenen Jahren mit den Kosten
der Fusion der Muttergesellschaft PSA mit Fiat Chrysler die Probleme erzeugt hat, für die die Belegschaft jetzt durch den avisierten Stellenabbau die Zeche zahlen soll. Die CGM
fordert, dass wegen der schlechten Lage auf dem Arbeitsmarkt zuerst alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden müssen, bevor an Trennungen, Abbau und gar
betriebsbedingte Kündigungen gedacht werden kann!
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