Die Menschen müssen jetzt ihre Sozialkontakte soweit wie möglich einschränken
– Warum?
• Epidemiologen warnen seit Wochen, dass der neue Erreger voraussichtlich 70 Prozent der Bevölkerung befallen wird.
• Die entscheidende Frage ist, in welchen Zeitraum das geschieht.
• Breitet sich das Virus ungehindert aus, erkranken so viele Menschen, dass die Krankenhäuser überfüllt werden und die medizinische Versorgung zusammenbricht.
• Deshalb zielen derzeit die Bemühungen von Regierung und Behörden darauf ab, die Infektionswelle über einen möglichst großen Zeitraum zu strecken.
Solange es keine Impfungen und keine Therapien gibt, könnten sich 70 Prozent der Bevölkerung früher oder später mit dem Coronavirus infizieren.
Das Virus wird so lange Menschen infizieren, bis kaum noch jemand erreichbar ist, der noch nicht infiziert wurde. Die Rechenmodelle der Seuchenforscher zeigen, dass die Neuansteckungen am Ende deutlich abnehmen werden, und am Ende gut zwei Drittel der Bevölkerung eine Sars-CoV-2-Infektion durchgemacht haben werden. Ein Großteil der Bevölkerung wird nach überstandener Infektion immun sein. Denn sobald sich das menschliche Immunsystem einmal mit dem Erreger auseinandergesetzt hat, kann es ihn auch in Zukunft in Schach halten. Trifft das ein, was die Epidemiologen derzeit voraussagen, würde das Virus allein in Deutschland rund 58 Millionen Menschen befallen.
Aber achselzuckender Fatalismus ist jetzt die falsche Reaktion. Wichtiger als die Gesamtzahl der Infektion ist wann diese eintreten werden. Entscheidend ist jetzt, die Ausbreitung zu verzögern und die Erkrankungen über einen möglichst großen Zeitraum zu verteilen. Nur so lassen sich die gesundheitlichen Folgen für die Infizierten, aber auch für die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben einigermaßen beschränken. Darauf zielen derzeit auch die Bemühungen von Regierung und Behörden ab.
Setzt sich aber die schnelle Verbreitung des Virus im jetzigen Tempo fort, so kommt es zu einer Verdopplung der Fallzahlen alle vier bis sieben Tage. In diesem Fall wird die Belastungsgrenze des deutschen Gesundheitssystems spätestens im Mai erreicht werden. Dann dürfte es mehrere Millionen Infizierte geben. Am Beispiel Italiens sehen wir, dass dann jeder fünfte bis sechste Infizierte so schwer erkranken wird, dass er in einem Krankenhaus behandelt werden muss.
Mindestens hunderttausend Betten für die Aufnahme von Corona-Patienten stehen in den deutschen Krankenhäusern zurzeit zur Verfügung. Weitere ließen sich durch das Aufschieben von Operationen und anderer Behandlungen verfügbar machen. Zum knappen Gut gehören aber Beatmungsgeräte, die bei schweren Verläufen der Corona-Infektion aber dringend gebraucht werden. Bei uns gibt es Beatmungsgeräte für jedes Bett auf den Intensivstationen, also insgesamt rund 28 000 in ganz Deutschland.
Wie wir aber am Beispiel der Kliniken in Norditalien lernen mussten, übersteigt die Zahl der beatmungsbedürftigen Patienten bei einem akuten Verlauf der Neuinfektionen schnell die Zahl der verfügbaren Geräte. Vom zeitlichen Verlauf der Epidemie hängt es also entscheidend ab, wie hoch die Zahl der Todesopfer letztlich ausfallen wird.
Nur ein wirksamer Impfstoff wird an der zu erwartenden Anzahl der im Verlauf der Pandemie erkrankten Menschen substanziell etwas verändern können. Aber diesen Impfstoff können wir, nach den Aussagen der Pharmakologen, frühestens erst ab Ende des Jahres 2020 erwarten dürfen.
Deshalb ist es so wichtig, den Anstieg der Neuinfektionen nun schnell und effektiv zu bremsen. Deshalb: Beachtet bitte die Anordnungen der Behörden zur Minimierung der Sozialkontakte! Auch in den kommenden ersten schönen Frühlingstagen – bleibt zu Hause!
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Thomas Zmija
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