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CGM befürchtet Ende der Marke Opel und steht an der Seite der Mitarbeitenden

Die Planungen im Opel-Mutterkonzern Stellantis sehen die Ausgliederung der Produktion in Rüsselsheim und Eisenach aus Opel vor. Dies bedeutet eine gefährliche Aushöhlung der Marke Opel.

Die Konkurrenz wie VW stärkt die einzelnen Marken, die jede ihren eigenen Entwicklungsvorstand haben. Opel hat schon seit Beginn des Jahres keinen eigenen mehr. Die Börse reagiert auf die Planungen der Produktionsauslagerung schon mit Aktiengewinnen, obwohl nicht klar ist, dass sich die Auslagerung der Produktion überhaupt für den Stellantis-Konzern rechnet. Produktionsverlagerungen zwischen den Werken werden nicht spürbar erleichtert. Sie sind seit vielen Jahren üblich. In der Presse werden schon Vergleiche zur Zerschlagung des Höchst-Konzern gezogen. Der damalige Vorstandsvorsitzende Dormann hatte 1994 die Vernichtung der bis in den letzten Winkel der Welt bekannten Marke „Hoechst“ eingeleitet, um kurzfristig die Gewinne zu erhöhen. Dafür wurde er auch noch 1995 zum Manager des Jahres gekürt. Heute sieht die Wirtschaftspresse deutlich die Gefahren für die Produktionsstandorte und die Marke Opel.

Die Stellantis-Führung übersieht die verheerende Wirkung auf die Motivation der Mitarbeiter. Bei Opel in Rüsselsheim bspw. wurde die Belegschaft in den letzten 3 Jahren schon um über 40 % reduziert. Und es muss immer noch jeder 20. bis Jahresende gehen. Anschließend kommt dann neue Unruhe durch Entziehung des Opel-Kerns, der Produktion. Es wird Zeit, dass Stellantis seiner Verantwortung für die Marke Opel gerecht wird und nach den massiven Umstrukturierungen der vergangenen Jahre endlich etwas Ruhe einkehren lässt.  Und Opel benötigt dringend wieder einen eigenen Entwicklungsvorstand.

Ein gutes Unternehmen lebt von der Identifikation seiner Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsplatz und ihren eigenen Produkten. Stellantis muss viel mehr Wert auf das betriebliche Vorschlagswesen legen. Der neue Astra muss noch in diesem Jahr den Mitarbeitern in festlichem Rahmen präsentiert werden, wie es früher bei neuen Modellen üblich war.

Die Stellantis-Führung hat offenbar ideologische Probleme mit der deutschen Mitbestimmung. Wie der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Uwe Baum zu Recht festgestellt hat, dient die Maßnahme vor allem der Schwächung des Opel-Gesamtbetriebsrates. Dieser war in den letzten Jahren sehr kooperativ.

Die CGM betont, dass der soziale Frieden in Deutschland wesentlich auf den Regeln aus dem Mitbestimmungsgesetz und dem BetrVG beruht. Vor allem weil es entsprechende Mitbestimmungsregeln in Frankreich und Italien nicht gibt, hat es in den letzten 50 Jahren in Frankreich und in Italien rund 10-mal so viele Streiktage gegeben wie in Deutschland. Möge ein Fachmann der Stellantis-Führung schnell die Vorteile der deutschen Mitbestimmung näherbringen.

Die CGM meint darüber hinaus, dass Rosinenpickerei nicht gut ankommt. Zum einen nutzt Stellantis die deutschen Regeln zur Kurzarbeit, um seine französischen Werke auszulasten. Zum anderen wolle Stellantis aber die deutsche Mitbestimmung umgehen. Die CGM steht im Kampf gegen die beabsichtigte Herauslösung der Produktion in Rüsselsheim und Eisenach an der Seite der Kolleginnen und Kollegen.

 

V.i.S.d.P.

Elmar König

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